US-WAHLEN

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Wichtiges und nicht so Wichtiges

Wichtiges

2016 beteiligten sich 136 Millionen an der Präsidenten-Wahl, 55.7 Prozent der Bevölkerung; Hundert Jahre zuvor, 1916, waren es 61.6 Prozent.

2016 waren 52% der Republikaner und 54% der Demokraten der Ansicht, diese Wahl sei besonders wichtig,

2020 sind 75% der Republikaner und 80% der Demokraten der Ansicht, diese Wahl sei besonders wichtig,

Statistik-Zentren gehen davon aus, dass etwa 157 Millionen diesmal an den Wahlen teilnehmen.

2016, zehn Tage vor der Wahl, führte Clinton mit 5.8 Prozentpunkten vor Trump.

2020, zehn Tage vor der Wahl, führte Biden mit 8.5 Prozentpunkten vor Trump.

2016 lag Trump in den Monaten vor der Wahl einige Male in den Umfragen vor Clinton.

2020 lag Biden in den Monaten vor der Wahl immer mindestens 5 Prozentpunkte vor Trump.

2016 gewann Trump mit 306 ›Electroral Votes‹ (Wahlmänner/Frauen), 270 sind für einen Sieg notwendig.

2016 stimmten sechs Bundesstaaten für Trump, in denen Obama die Mehrheit hatte: Iowa, Wisconsin, Michigan, Ohio, Pennsylvania und Florida.

2020 führt Biden in allen diesen sechs Bundesstaaten in den Umfragen.

Texas hat im Vergleich zu anderen Bundesstaaten ein besonders niedriges Durchschnittsalter der Bevölkerung.

Trump verlor bei den Unter-Dreißigjährigen in Texas 19 Prozentpunkte im Vergleich zu 2016.

Trump verlor 28 Prozentpunkte bei den Unter-Dreißigjährigen in ganz Amerika im Vergleich zu 2016.

Biden konnte für die letzten Tage des Wahlkampfes 177 Mill USD an Spenden sammeln, Trump 63 Mill USD.

Der Industrielle Mike Bloomberg hat angekündigt, in Florida den Wahlkampf von Biden mit zusätzlich 100 Mill USD zu unterstützen.

Clinton hatte 2016 ein Wahlkampf-Budget von 768 Mill USD, Trump eines von 398 Mill USD.

2004, vor der Wiederwahl von Bush, waren 50% der Bevölkerung mit seiner Arbeit zufrieden.

2012, vor der Wiederwahl von Obama, waren 49% mit seiner Arbeit zufrieden.

2020, vor der Wahl am 3. November, sind 44% mit der Arbeit von Trump zufrieden.

2004 meinten 47% der Bevölkerung, es ginge ihnen besser als vor vier Jahren, Bush gewann die Wahl.

2012 meinten 45% der Bevölkerung, es ginge ihnen besser als vor vier Jahren, Obama gewann die Wahl.

2020 meinen 56% der Bevölkerung, es gehe ihnen besser als vor vier Jahren.

2020 finden 89% der Wahlberechtigten, die Wirtschaft sei ein sehr wichtiges Thema.

2020 finden 77% der Wahlberechtigten, die Corona-Krise sei ein sehr wichtiges Thema.

Acht von zehn Toten durch Corona waren Frauen und Männer über 65 Jahre alt.

2016 hatte Trump einen Vorsprung bei Senioren von 7 Prozentpunkten gegenüber Clinton.

2016 hatte Trump in Florida bei Senioren (21% der Wahlberechtigten) einen Vorsprung von 17 Prozentpunkten.

2020 hat Trump in Florida einen Vorsprung bei Senioren von 10 Prozentpunkten.

2020 hat Biden bei nationalen Umfragen einen Vorsprung bei Senioren von 10 Prozentpunkten gegenüber Trump.

2016 waren die Umfragen in Michigan um 4 Prozentpunkte, in Ohio um 6, und in Wisconsin um 7 Prozentpunkte falsch.

Die nationalen Umfragen entsprachen ziemlich genau den Ergebnissen.

Untersuchungen der Umfragen zeigten, dass Bewegungen der Unentschlossenen kurz vor der Wahl falsch bewertet wurden.

2016 gaben 16.2% der Wahlberechtigten zwei Wochen vor der Wahl an, sich noch nicht entschieden zu haben.

2020 gaben 5.8% der Wahlberechtigten zwei Wochen vor der Wahl an, sich noch nicht entschieden zu haben.

2020 haben 43% der Wahlberechtigten eine negative Meinung über Biden, 42% eine positive.

2020 haben 53% der Wahlberechtigten eine negative Meinung über Trump, 42% eine positive.

2020 beantragten 84 Millionen Wahlberechtigte eine Stimmabgabe mittels Brief-Wahl.

Demokraten ziehen die Brief-Wahl vor, Republikaner die persönliche Stimmabgabe.

Biden führt in Florida mit 1.6 Prozentpunkten, in North Carolina mit 2.3, und in Arizona mit 2.8 Prozentpunkten.

Wenn Biden in diesen drei Bundesstaaten gewinnt, und Trump in allen anderen wie 2016, gewinnt Biden dennoch mit 287 Electoral Votes.

Wenn Trump in diesen drei Bundesstaaten gewinnt, muss Biden in Michigan, Pennsylvania und Wisconsin gewinnen, um genügend Electoral Votes zu bekommen.

Verliert Trump in Wisconsin und Michigan und gewinnt in allen anderen Staaten, wo er 2016 gewann, hat er genügend Stimmen der Electoral Votes (280), um die Wahl zu gewinnen.

Neben der Wahl des US-Präsidenten werden am 3. November 2020 alle 435 Mitglieder des Kongresses neu gewählt, 35 der 100 Sitze des Senats, die Gouverneure von dreizehn Bundesstaaten, die Parlamente in allen außer sechs Bundesstaaten, und die Repräsentanten der indigenen Völker Amerikas (Indianer).

Nicht so Wichtiges 

Fünf Präsidenten wurden durch Electoral Votes gewählt, erreichten jedoch nicht die Mehrheit der Stimmen. 1824 John Adams, 1876 Rutherford Hayes, 1888 Benjamin Harrison, 2000 George Bush und 2016 Donald Trump.

Drei Bedingungen muss ein Kandidat für die Präsidenten-Wahl erfüllen: Mindestens 35 Jahre alt sein, 14 Jahre in den USA gelebt haben und in den USA geboren worden sein.

1845 wurde beschlossen, Präsidentschaftswahlen müssen am ersten Dienstag nach dem ersten Montag im November stattfinden; im Monat nach der Ernte, vor Einbruch des Winters, an keinem Sonntag wegen des Kirchgangs.

Gerald Ford (1974 – 1977) hat nie eine Wahl gewonnen. Er wurde Vizepräsident als Spiro Agnew zurück trat und Präsident als Nixon aufgab.

Vier Präsidenten wurden während ihrer Amtszeit ermordet: Abraham Lincoln, James Garfield, William McKinley, John F. Kennedy.

13 der insgesamt 45 US-Präsidenten wurden für eine zweite Amtsperiode gewählt.

George Washington (1789 – 1797) kaufte um sein gesamtes Wahlbudgets mehr als 600 Liter Alkohol und verteilte es unter den Wählern.

Martin Van Buren (1837 – 1841), auf ihn geht der Begriff O.K. zurück. Sein Spitzname war Old Kinderhook, weil er in Kinderhook geboren wurde. Während des Wahlkampfes verkürzten seine Unterstützer den Namen zu O.K.

John Quincy Adams (1825 – 1829) ging jeden Morgen nackt Schwimmen im Potomac River bis eine Reporterin seine Kleider stahl und sie nur zurückgeben wollte, wenn er ihr ein Interview geben würde.

Andrew Jackson (1829 – 1837) duellierte sich mehr als 100 Mal, wurde in der Brust und am Arm getroffen. Er forderte jeden, der angeblich seine Gattin beleidigt hatte.

William Henry Harrison (1841) gab die längste Rede bei einer Inauguration, sprach 90 Minuten bei strömendem Regen und starb 33 Tage danach an einer Lungenentzündung.

Zachary Taylor (1849 – 1850) aß während der Feier zum Nationalfeiertag mehrere Schüsseln Kirschen und trank dazu eisgekühlte Milch und starb drei Tage später.

Franklin Pierce (1853 – 1857) wurde verhaftet, weil er auf seinem Pferd durch Washington galoppierend eine Frau tötete, es kam jedoch nie zu einem Prozess.

Abraham Lincoln (1861 – 1865) war ein begeisterter Ringkämpfer und gewann angeblich alle seine 300 Kämpfe.

Andrew Johnson (1865 – 1869) kam aus ärmlichen Verhältnissen und arbeitete als Kind bei einem Schneider. Später als Präsident nähte er alle seine Anzüge selbst.

Grover Cleveland (1885 – 1889) adoptierte die elf-jährige Tochter eines Freundes nach dessen Tod. Zehn Jahre später heiratete er sie.

Lyndon B. Johnson (1963 – 1969) war bei der US Air Force während des Krieges und versäumte den Abflug seines Flugzeuges, weil er zu lange mit Durchfall auf der Toilette war. Das Flugzeug wurde abgeschossen.

Richard M. Nixon (1969 – 1974) liebte Kegeln als Zerstreuung und ließ im Weißen Haus eine Kegelbahn einbauen.

Victoria Woodhull war die erste Frau, die für die US-Präsidentschaft kandidierte (1872).

Jeanette Rankin wurde 1916 als erste schwarze Frau in den Kongress gewählt; 1920 wurde das Wahlrecht für Frauen eingeführt, 1965 allen Minderheiten das Wahlrecht garantiert, vorher mussten Afro-Amerikaner einen Lese- und Schreibtest absolvieren.

Zuerst erschienen in NEWS. 


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Über den Autor / die Autorin

Peter Sichrovsky

Klassische Dilettanten-Karriere, wenig von viel und viel von wenig zu wissen, zu können, nach Studium der Chemie Marketing in Pharmaindustrie, dann Journalist, Schriftsteller, Mit-Gründer des Standards, SZ/Stern Korrespondent in Asien, EU-Parlamentarier, die letzten zehn Jahre Industrie-Karriere in Süd-Ost-Asien, 23 mal übersiedelt und nach Wien, Berlin, New York, München, New Delhi, Singapur, Hong Kong, Manila, Los Angeles und Brüssel in Chicago gelandet. Seit September 2017 lebt Peter Sichrovsky in London.

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