Photo: Götz Schrage, © Alle Rechte vorbehalten
Antisemitische Pflichtübung zum Al-Quds Tag
Einmal jährlich feiern die Schiiten ihr antisemitisches Hochamt. »Kindermörder Israel« tönt es dann auf den Straßen, sie brüllen »Zionismus ist Faschismus« oder skandieren andere idiotische Sprechchöre wie »Christen, Muslims und Buddhisten gemeinsam gegen Zionisten«.
Am 8. August 1979 hatte Ayatollah Khomeini zum ersten Mal zum internationalen al-Quds-Tag (nach dem arabischen Namen für Jerusalem, al-Quds) aufgerufen: »Ich fordere alle Muslime der Welt und alle muslimischen Regierungen auf, den Usurpatoren und ihren Unterstützern die Hände abzuhacken. Und ich lade alle Muslime der Welt dazu ein, gemeinsam den letzten Freitag im heiligen Monat Ramesan zum Al-Quds-Tag zu machen…«.
Am 17. August brannten im Iran tausende israelische und amerikanische Fahnen. 3,5 Millionen folgten allein in Teheran seinem Aufruf, Millionen in den Provinzen taten es ihnen gleich. »Imam Ali ist unser Vorbild«, wandte sich Khomeini am Tag darauf in der iranischen Zeitung Ettelaat an seine Landsleute: »Er zog sein Schwert gegen die Verschwörer. Es ist überliefert, dass er siebenhundert Juden an einem Tag tötete.«
Seither findet jedes Jahr am letzten Freitag des Fastenmonats Ramadan der al-Quds-Tag statt. In der Islamischen Republik Iran ist es ein gesetzlicher Feiertag. Ein Umstand, der allein schon für jedes zivilisierte Land der Welt Grund genug sein müsste, die religionsfaschistische Diktatur zu ächten und politisch und wirtschaftlich zu isolieren. Zumal der angeblich moderate Präsident Hassan Rohani sich in der Vergangenheit nahtlos in die Hetze gegen Israel einreihte. 2014, die Demonstrationen waren wegen der Operation Protective Edge im Gazastreifen besonders gut besucht, rief er: »Was die Zionisten in Gaza machen, ist ein unmenschlicher Völkermord, daher muss die islamische Welt heute einheitlich ihren Hass und Widerstand gegen Israel erklären.«
Die Hisbollah organisiert den al-Quds-Tag auch außerhalb Irans, in Beirut, in den Vereinigten Staaten, Kanada, Großbritannien, Schweden und im deutschsprachigen Raum, hier vor allem in Berlin und Wien.
In Berlin versammeln sich bei der al-Quds-Demonstration nicht nur »Anhänger des Mullah- Regimes«, sondern auch »auch Antisemiten und Israelkritiker verschiedenster Couleur: rabiate Verschwörungstheoretiker, die an eine jüdische Weltverschwörung glauben; antikapitalistische Linke, die in Israel die Ausgeburt des ausbeutenden Imperialismus sehen; oder Menschen, die mit Hamas, Fatah und PLO sympathisieren, und Israel das Existenzrecht absprechen.«, wie das Magazin VICE über die diesjährige Demonstration schreibt, unter ihnen notorische Spinner antiisraelische Aktivisten wie Martin Lejeune, der in Deutschland oft als »Pressesprecher der Hamas« bezeichnet wird.
Der Wiener Bezirksrat, Autor und Fotograf Götz Schrage dokumentiert alljährlich die al-Quds Demonstration in Wien. Heuer hätten sich ca. 1200 bis 1500 Demonstranten eingefunden, berichtet er. Kaum Palästinenser seien zu sehen gewesen, aber neben den Iranern auffallend viele afghanische Hazara. Seltsam lustlos sei ihm die Demonstration diesmal erschienen, zwar habe es die üblichen Sprechchöre gegeben, aber alles in allem habe die Veranstaltung eher wie eine lästige Pflichtübung gewirkt, bei der die bärtigen »Würdenträger« immer wieder Selfies machten, als müssten sie ihr Engagement für ihre Auftraggeber dokumentieren.
Auf seinen Bildern und Videos sieht man, wie Kinder mit Fahnen und den falschen Landkarten voranmarschieren, die zur Standardausrüstung eines jeden Antisemiten gehören. »Zionismus ist Faschismus«, plärren sie gehorsam ihren Einpeitschern nach. Kinder voranzuschicken scheint eine Spezialität palästinensischer Kämpfer und ihrer Sympathisanten zu sein.
Schrage, der jedes Jahr an der Gegendemonstration teilnimmt, zweifelt inzwischen an deren Sinnhaftigkeit: »Ich glaube man sollte diesen Antisemiten nicht den Gefallen tun, ihren al-Quds Marsch auch noch namentlich mit einer Gegenveranstaltung zu adeln. Vielleicht lieber bewusst am selben Tag mit einem positiven Motto wie ›Stand with Us‹ zusammenstehen, das wäre auch sicher deutlich besser besucht.«
Seit 2015 sind Afghanen in Österreich die größte Gruppe von Asylwerbern, noch vor den Syrern. Laut dem Sachverständigen Sarajuddin Rasuly, der als einer der profundesten Afghanistan-Kenner Österreichs gilt, stieg die Zahl der Afghanen in Österreich seit 2015 von ca. 16.000 auf über 60.000. Zwei Drittel haben Asyl oder subsidiären Schutz bekommen, fast alle gehören zu den Hazara, der schiitischen Minderheit in Afghanistan, die traditionell die unterste Schicht der afghanischen Gesellschaft stellt. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung ist der vergleichsweise hohe Anteil afghanischer Teilnehmer am diesjährigen al-Quds-Marsch beunruhigend. Die meisten Hazara kommen nicht aus Afghanistan nach Österreich, sondern aus dem Iran.
Der Verdacht liegt nahe, dass Iran über nahestehende Vereine und Moscheen in Europa eine fünfte Kolonne etabliert. Hier sind die Behörden gefordert, in Zukunft noch genauer hinzusehen als bisher.
Zuerst erschienen auf mena-watch
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