Wochenschau vom 15. April

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Für Sie notiert

»Über 80 % der Bevölkerung lehnen Gendersprache ab, 86 % der Deutschen sind für eine Laufzeitverlängerung der Kernkraft, genauso viele sind gegen das Gas- und Ölheizungsverbot, über 70 % halten die deutsche Migrationspoltik für falsch.
Man könnte diese Liste noch ewig weiterführen. Die Tendenz wäre dieselbe. Mir ist in der Nachkriegszeit keine deutsche Regierung bekannt, die in praktisch allen großen gesellschaftspolitischen Fragen so massiv gegen die Interessen und Wünsche der Bevölkerungsmehrheit Beschlüsse fasst wie diese. Eine Entwicklung, die einen hilflos und wütend zurücklässt.
Gustav Heinemann, Bundespräsident von 1969-1974, sagte dazu: ›Die Grundlage der Demokratie ist nicht die Herrschaftsgewalt eines obrigkeitlichen Staates. Nicht der Bürger steht im Gehorsamsverhältnis der Regierung, sondern die Regierung ist dem Bürger im Rahmen der Gesetze verantwortlich für ihr Handeln.‹
Es ist ein Jammer, dass der derzeitigen Regierung diese schlichte Wahrheit offenbar egal ist.«

Vince Ebert, Diplom-Physiker und Kabarettist, auf Facebook

Für Sie gelesen

Und wieder geht die Welt nicht unter

Seit Generationen machen radikale Umweltschützer denselben Fehler: Sie unterschätzen die menschliche Kreati­vität und Anpassungsfähigkeit. Der einflussreichste Report, auf den sich die Apokalyptiker berufen, stammt vom Club of Rome: »Die Grenzen des Wachstums«, erschienen 1972, prägt bis heute weite Teile der Umwelt- und Klimaschutz­bewegung, obwohl der Bericht in allen wesentlichen Punkten danebenlag. Die Geschichte zeigt, dass wir Herausforderungen nicht durch Verzicht bewältigen, sondern durch neue Ideen. Das gilt auch für den Klimawandel: Immer mehr Ländern gelingt es, ihr Wachstum vom CO2-Ausstoß zu entkoppeln. Ein Plädoyer für Wachstum des Ökonomen Justus Enninga.
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China: Im Eiltempo zur Atommacht

Im nuklearen Wettstreit galt China lange als Nachzügler. Inzwischen ist das Reich der Mitte den USA und Russland dicht auf den Fersen – und lässt deren Fähigkeit zum Erstschlag zunehmend fraglich erscheinen. Die USA haben Chinas Bestrebungen zu lange ignoriert und so die Chance auf ein Rüstungskontrollabkommen verspielt – eventuell für immer. Eine Einschätzung von James Jay Carafano, einem Spezialisten für amerikanischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik.
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So funktioniert die Abschaltung eines Kernkraftwerks

Der 15. April 2023 ist ein historischer Tag: In Deutschland gehen die letzten drei AKWs vom Netz. Wie läuft eine Abschaltung ab? Was passiert mit den Anlagen? Und wer bezahlt das? Die wichtigsten Fragen und Antworten
lesen Sie in der WELT.

Kunst als Tabu-Bruch? Bloß nicht, es könnte sich jemand beleidigt fühlen!

Jan Fleischhauer kann sich »noch an eine Zeit erinnern, als die Kunst stolz darauf war, quer zu den Erwartungen der Gesellschaft zu liegen. Als sich Künstler damit brüsteten, widerborstig und unanständig zu sein. Dass Kultur verstört und gegen Tabus verstößt, galt nicht als Manko, sondern im Gegenteil als Beweis von Relevanz und Lebendigkeit. Nichts wäre für einen Künstler tödlicher gewesen als der Ruf, er unterlasse alles, was das Publikum herausfordern oder gar schockieren könnte. Der arme Mensch wäre sofort erledigt gewesen.
Heute ist die Kenntnis und Beachtung der Empfindlichkeitszonen geradezu Bedingung, um eine Beschäftigung zu finden. Nicht Originalität, sondern Affirmation ist die Voraussetzung für eine Karriere im Kulturbetrieb.«
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Über den Autor / die Autorin

Thomas M. Eppinger

Thomas Eppinger ist davon überzeugt, dass alle Menschen mit unveräußerlichen Rechten geboren sind, zu denen das Recht auf Leben, Freiheit und das Streben nach Glück gehören. Daraus ergab sich alles andere, auch diese Website.
Der Publizist ist 1961 in Vöcklabruck geboren, lebt heute in Graz und arbeitet in Wien als Lead Editor bei »Der Pragmaticus«. Davor leitete er den unabhängigen Nahost-Thinktank Mena-Watch.