Dreckschleuder Fahrrad
Prof. Dr. Thomas Koch vom Karlsruher Institut für Technologie erläutert im Interview mit der Helmholtz-Gesellschaft, erschienen am 2. August 2017, einige höchst beunruhigende Fakten: „Ein Fahrrad hat typischerweise einen Felgenverschleiß von 0,1 Millimeter auf 1000 Kilometer: Beim Bremsen entweichen Metalloxide in die Umgebung. Das sind auf einen Kilometer umgerechnet drei bis vier Milligramm. Der Partikelausstoß aus dem Auspuff eines Diesels liegt bei 0,2 bis 0,5 Milligramm. Auch wenn die öffentliche Wahrnehmung eine andere ist: Wir haben bei vielen Betriebszuständen eine niedrigere Partikelkonzentration im Abgas als in der Umgebungsluft einer Stadt.“ – Der Umwelt zuliebe kann das nur eines bedeuten: Sofortiges Verbot städtischer Umgebungsluft! Und Fahrräder sollten umgehend als Umweltmonster gebrandmarkt werden! Wir dürfen sie keinesfalls länger in unseren Innenstädten tolerieren, sondern müssen sie umgehend durch motorisierte Fahrzeuge ersetzen!
Oh-my-God
Wissenschaftskabarettist Vince Ebert schreibt in seiner Kolumne in „Spektrum“ vom 5. August 2017: „Das Wissenschaftsmagazin ‚Science‘ hat errechnet, dass in US-amerikanischen Schulen pro Jahr höchstens einer von zehn Millionen Schülern durch eine erhöhte Asbestbelastung ums Leben kommt. Während der daraufhin durchgeführten Asbestsanierungen mussten viele Schüler die Schule wechseln und einen längeren Schulweg auf sich nehmen. Dabei verunglückten mehr als 300 von ihnen tödlich.“ – Selbst die reinste Lehre birgt gelegentlich schmutzige Geheimnisse.
Fußball essen Seele auf
Die Facebook-Seite „Politik & Zeitgeschehen“ postet am 5. August 2017 das Foto eines verhungernden Kindes mit Nasensonde und schreibt dazu: „Für 222 Millionen kann man entweder einen Fußballer kaufen oder 5.276.919 Kinder ein Jahr lang ernähren.“ – Kann man mal so sehen! Klasse Steilpass mitten ins Herz des bösen Kapitalismus, oder? Aber wie viele Kinder wären zu ernähren, wenn alle, die solche satten Ansichten teilen, auf ihren Urlaub verzichten würden? Und was ist nach dem einen Jahr? Werden die Kinder dann erneut hungern? Fragen über Fragen…
Lindner deliriert
FDP-Chef Christian Lindner im Interview mit der WAZ, 5. August 2017: „Wir sollten versuchen, in das Verhältnis zu Russland wieder Bewegung zu bekommen. Sicherheit und Wohlstand in Europa hängen auch von den Beziehungen zu Moskau ab. Um ein Tabu auszusprechen: Ich befürchte, dass man die Krim zunächst als dauerhaftes Provisorium ansehen muss.“ – Es steht zu befürchten, dass Lindner der Lottogewinn exzellenter Wahlprognosen zu Kopfe gestiegen ist und er demnächst auch noch in Moskau eine Herrenboutique mit Putin eröffnen will. Tatsächlich hängen die Sicherheit und auch der Wohlstand Europas davon ab, dass die Krim für Russland richtig teuer wird. Sonst wächst in Moskau der Hunger nach mehr Provisorien.
Eierpanik
SPIEGEL online meldet am 4. August 2017: „Auf Basis der Berechnung des Bundesinstituts für Risikobewertung kann ein Erwachsener mit 65 Kilo Körpergewicht sieben mit Fipronil belastete Eier innerhalb von 24 Stunden essen, ohne ein erkennbares gesundheitliches Risiko zu erleiden.“ – Der Irrtümer-Eisberg, mit dem die Öko-Lobby gegen die vermeintlich unsinkbare Kanzlerinnen-Titanic anläuft, macht nach Diesel- jetzt in Eierpanik. Dabei würde es doch völlig reichen, auch wenn‘s manchem schwerfallen mag, aufs achte Ei am Tag zu verzichten bzw. pro Woche nur 49 statt 50 Eiern zu vertilgen. Der Kanzlerin wiederum ist zuzutrauen, dass sie die Eierwende ausruft.
Goethe, alte Flöte
Goethe kann man zu allem passend zitieren, aber in seinen „Maximen und Reflexionen“ liegt er dann doch mal daneben: „Der Irrtum ist viel leichter zu erkennen, als die Wahrheit zu finden; jener liegt auf der Oberfläche, damit lässt sich wohl fertig werden; diese ruht in der Tiefe, danach zu forschen ist nicht jedermanns Sache.“– In Sachen Umwelt und Gesundheit, wo sich der Irrsinn zusehends stapelt, verhält es sich nämlich genau andersherum. Die Wahrheit ökologischen Sektentums tritt viel offener zutage als dessen Irrtümer, die tief in Statistiken verborgen gehalten werden. Sich dafür zu interessieren ist jedoch ebenfalls nicht jedermanns Sache.
Es wäre schön, wenn sich die Deutschen bei diesem neuen Gross-Projekt – Feindschaft gegen Russland – jetzt mal raus halten. Die haben dort drüben schon genug Unheil angerichtet.