DIE TEDDYBÄR GESELLSCHAFT

D

‚We kill, you light candles’

Es gibt kaum ein Ereignis, das drastischer die schrittweise Verblödung der linken und links-liberalen Vertreter der ‚Islamverteidiger’ symbolisierte als der Women’s March on Washington im Januar 2017 gegen den ‚bösen alten weißen Mann’ Donald Trump.

Die Aktion wurde von Linda Sarsour initiiert, die stolz das Sternenbanner der Vereinigten Staaten zum Kopftuch verstümmelte, und damit den Sieg des Propheten über die Dekadenz des Westens und seiner angeblichen Wertegesellschaft demonstrierte. Sie verkündete auch ohne jede Scham ihre Sympathie für Hamas und die Scharia, dass Zionisten keine Feministen sein könnten und Israel keine Demokratie sei. Doch das alles schreckte die Kameradinnen nicht davon ab, gemeinsam mit ihr zu demonstrieren. Im Gegenteil, die mit marschierenden Frauen sahen kein Problem darin, als Ausdruck der Gemeinsamkeit mit der muslimischen Fanatikerin ebenfalls kopftuchtragend laut ‚Alluh akbar’ zu rufen. Einige erklärten in Interviews, als man sie auf die Widersprüchlichkeit ihrer Aktion ansprach – einerseits als Frauenrechtlerinnen aufzutreten und gleichzeitig mit den schlimmsten Unterdrückern zu marschieren – dass es hier um Solidarität gegen einen gemeinsamen Feind gehe. Dass sie sich als nützliche Idioten einer diskriminierenden Ideologie missbrauchen ließen, kam ihnen nicht in den Sinn.

Wie ‚dumm’ ist Islamismus?

Theresa May sagte nach dem Attentat in Manchester, dass die Terroristen weniger eine Religion als eine Ideologie verbinde, die sie als bösartig bezeichnete. Damit reihen sich ihre Worte in all die schönen Reden der Politiker ein, die nach den verheerenden Anschlägen der letzten Monate gezwungen waren, die entsprechenden Worte zu finden. Doch eines haben all die Redner bisher nicht erwähnt: Wie dumm eigentlich diese Ideologie ist, auf die sich islamische Terroristen berufen.

In einem Kommentar im Wall Street Journal schrieb Autor Theodore Dalrymple, dass im Vergleich die Schriften der Baader Meinhof Gruppe oder der IRA zu jenen der muslimischen Attentäter wie die Werke von Aristoteles klingen würden. Er definierte auf der Grundlage dieses Arguments auch die Probleme der Bekämpfung der radikal islamischen Bewegungen, da es erstens schwierig sei, gegen Dummheit zu argumentieren, und zweitens in der Propaganda der Islamisten keine theoretische, politische oder intellektuelle Logik zu erkennen sei.

Der Philosoph Slavoy Zizek drückte es noch klarer aus:

Würden die heutigen sogenannten Fundamentalisten wirklich glauben, sie hätten ihren Weg zur Wahrheit gefunden, warum sollten sie sich dann durch Nichtgläubige bedroht fühlen? Wie anfällig muss der Glaube eines Muslims sein, der sich von einer dummen Karikatur in einer satirischen Zeitung bedroht fühlt?

Slavoy Zizek

Umso mehr sei es verwunderlich, dass die europäischen Linken, Grünen und Sozialdemokraten inklusive all ihrer Intellektuellen und Künstler mit einer Form der ‚vorauseilenden kreativen Beschwichtigungspolitik’ nicht nur die diktatorischen, diskriminierenden Ideen und Aktivitäten verharmlosen, sondern oft bereit sind, Konzessionen zu akzeptieren und Strukturen zu verändern, die jeder Form des westlichen demokratischen Zusammenlebens widersprechen.

Schweinefleisch wird in Schulen vom Speiseplan gestrichen, Kreuze werden in und auf öffentlichen Gebäuden abmontiert, Weihnachtslieder nicht mehr gesungen und auf einem Berggipfel befestigten besonders Eifrige einen Halbmond anstelle des Gipfelkreuzes. In den öffentlichen Bibliotheken in Birmingham wurden Tische aufgestellt mit dem Hinweis: Für muslimische Frauen. Weder gab es eine Forderung irgendeiner muslimischen Gemeinschaft, noch hat sich je eine moslemische Besucherin darüber beklagt, dass sie mit anderen an einem Lesetisch sitzen müsse. Der Kniefall vor einer diskriminierenden Religion wird zum Ausdruck einer angeblichen Offenheit und Toleranz.

Noch peinlicher wird es, wenn Politiker aus dem ‚links-der-Mitte’ Lager mit Dramatisierungen der angeblichen Verfolgung der Muslime wetteifern und sich immer wieder in absurden Vergleichen verstolpern. Lieblings-Vergleich ist jener mit den verfolgten Juden während der Herrschaft der Nationalsozialisten. Bundespräsident und Bundeskanzler blamierten sich mit dieser falschen Symbolik und dramatisierten damit nicht die Situation der muslimischen Minderheit, sondern relativierten den Holocaust.

Keine Hilfe für ‚interne’ Opfer

Die zum Teil absurde Bevorzugung der moslemischen Minderheit verhindert in vielen Fällen den Schutz der Unterdrückten innerhalb dieser Religionsgemeinschaft. Zwangs- und Kinderehen, Genitalverstümmelung, Verbot des Schulbesuches und Gewalt gegen Frauen und Kinder werden von Polizei und Behörden zum Teil toleriert oder zumindest nicht im notwendigen Ausmaß verfolgt. Der Sex-Skandal in Rotherham, als bekannt wurde, dass muslimische Männer jahrzehntelang mit dem Wissen der Polizei hunderte Kinder sexuell missbraucht hatten, ist symbolisch für eine Gesellschaft, die mehr von angeblicher Islamophobie als von Schutz vor der Gewalt dieser Religion spricht.

Kriminelle, Radikale und Extremisten unter den Muslimen sehen diese falsch verstandene Rücksichtnahme nicht als Bevorzugung oder Privileg sondern als reine Schwäche, Unsicherheit und Angst der ‚Ungläubigen’ in der westlichen Gesellschaft. Der Mangel an Widerstand erleichtert und verkürzt den langen Marsch zum ‚Islamischen Staat’ und motiviert jene, die sich immer näher dem Ziel sehen. Sie machen sich lustig über die ‚Kerzen und Teddybär Gesellschaft’ und agieren nach dem Motto: We kill, you light candles.

In einer Veröffentlichung des FrontPageMagazine zeigen die Autoren, wie sich die Aggressivität der Muslime mit dem Prozentsatz in der Bevölkerung verändert. Solange sie um die 1% bleiben (USA, Kanada) leben sie weitgehend integriert. Bei 2-5% beginnen sie zu missionieren und versuchen Anhänger zu gewinnen. Ab 5% beginnen sie gemessen an ihrer Anzahl einen überproportionalen Einfluss auszuüben, drängen auf Einhaltung der Bekleidung- und Essenregeln und richten sogenannte Scharia-Zonen ein. Bei mehr als 20% kann der geringste Anlass zu Unruhen und gewaltsamen Demonstrationen führen, ab 60% ist die Verfolgung Andersgläubiger zu erwarten und ab 80% kommt es zu ethnischen Säuberungen und Völkermord.

Rückzug der westlichen Gesellschaft

Jeder Rückzug der westlichen Gesellschaft bietet der muslimischen Minderheit auch in Europa die Möglichkeit, ihre Dominanz und Präpotenz auszuweiten. In zahlreichen ‚Meditations-Räumen’ auf Flughäfen, in Universitäten und öffentlichen Gebäuden, die allen Religionen offenstehen sollten, haben Muslime die Kontrolle übernommen und fordern die Besucher auf, die Schuhe auszuziehen. Muslime beten auf Straßen, Plätzen, blockieren den Verkehr, sammeln sich in Parkanlagen und nützen im Gegensatz zu anderen Religion jede Gelegenheit, um der Mehrheit zu demonstrieren, dass diese im Grunde genommen machtlos ist.

Nach dem Prinzip ‚Biedermann und die Brandstifter’ reagiert ein Teil der westlichen Gesellschaft wie die drei chinesischen Affen – Augen zu, Ohren zu, Mund zu. Die Zeitbombe ‚Radikaler Islam’ wird behütet, beschützt und verteidigt. Der gemeinsame Feind ist der ‚alte, weiße Mann’ und dabei beruft man sich auf die Theorien ‚alter weißen Männer’ wie Marx, Engels, Lenin, Sartre, Adorno und Marcuse. Muslimische Terrorregime wie die Taliban in Afghanistan, das Mullah-Regime im Iran, die Menschenrechtsverletzungen in Saudi-Arabien, im Sudan, Jemen und Algerien sind kein Thema. Selbst als in der angeblich vorbildlichen islamischen Demokratie Indonesien ein christlicher Gouverneur wegen Blasphemie zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe verurteilt wurde, schwieg das linke Gewissen der Demokratie.

Mit einer abrufbaren Empörung steuert man Protest, Aufregungen, Verharmlosung und Vertuschung mit eindrucksvoller Konsequenz, die jeder Logik und jedem Demokratieverständnis widerspricht. In Max Frisch Theaterstück fragt einer der Brandstifter den anderen:

Hast Du Streichhölzer?
Nein.
Immer dasselbe…
Macht nichts, man wird sie uns schenken…

Max Frisch, Biedermann und die Brandstifter

Über den Autor / die Autorin

Peter Sichrovsky

Klassische Dilettanten-Karriere, wenig von viel und viel von wenig zu wissen, zu können, nach Studium der Chemie Marketing in Pharmaindustrie, dann Journalist, Schriftsteller, Mit-Gründer des Standards, SZ/Stern Korrespondent in Asien, EU-Parlamentarier, die letzten zehn Jahre Industrie-Karriere in Süd-Ost-Asien, 23 mal übersiedelt und nach Wien, Berlin, New York, München, New Delhi, Singapur, Hong Kong, Manila, Los Angeles und Brüssel in Chicago gelandet. Seit September 2017 lebt Peter Sichrovsky in London.

Curriculum Vitae

Publications