DIE POLITIK SCHÜTZT ISLAMISTEN

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Die Vorfeldorganisationen der radikalen Islamisten sollten verboten werden.

Solange die Politik radikal islamistische Fundamentalisten und ihre dubiosen islamistischen Organisationen in Parallelgesellschaften und Moscheevereinen ideell und materiell unterstützt, müssen wir mit mehr Radikalisierung und Terror rechnen. Dass liberale und säkulare Muslime von der Politik allein gelassen werden, verhindert in absehbarer Zeit nachhaltige Lösungen.

Jahrelang haben die Regierungsparteien radikalen Islamisten und ihren extremistischen Organisationen geholfen. Man muss sich nicht wundern, wenn sie eine Wahl nach der anderen verlieren. Und sie werden zweifellos weiter Wahlen verlieren, denn die Menschen erkennen die Probleme mit den radikalen Islamisten klar und deutlich. Die Lage ist ernst.

Spätestens seit den massiven sexuellen Übergriffen auf Frauen in der Silvesternacht 2015 in Köln und anderen Städten wächst der Unmut über die Integrationspolitik in Österreich und Europa. Es ist das Gebot der Stunde, dem politisch motivierten Islam mit aller Entschlossenheit entgegenzutreten.

Verbot der Muslimbruderschaft

Österreich und Europa brauchen ein gesetzliches Verbot jener Organisationen, die den Boden für Extremismus erst aufbereiten. Konkret: Ein Verbot der Muslimbruderschaft und ihr nahestehender Organisationen, der konservativ-fundamentalistischen Milli Görüs und – angesichts der jüngsten besorgniserregenden Entwicklungen in der Türkei – auch der politisch aktiven, von Ankara gesteuerten ATIB.

Diese Organisationen betreiben die islamische Missionierung Europas und haben die Einführung der Scharia als Ziel. Sie verachten die weltlichen Verfassungen der westlichen Demokratien und missachten die europäischen Moralvorstellungen ebenso wie die Trennung von Staat und Religion. Die radikal islamistischen Organisationen bereiten den Boden für Extremisten bis hin zum islamischen Kalifat und schaffen die ideologische Grundlage für radikale Islamisten überall.

Außerdem vertritt die von diesen Organisationen beeinflusste “Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich” IGGiÖ weniger als 2% der Muslime. Sie war bis 2015 nie als Verein oder Organisation angemeldet, sondern fungierte immer als verlängerter Arm von Saudi-Arabien und der Türkei. Ihre Anerkennung als Religionsgemeinschaft, die erstmals durch das verunglückte Islamgesetz von 2015 erfolgte, war ein Resultat dieser Lobbyarbeit und ist ein großer historischer Fehler für unsere Zukunft.

Ich habe die Notwendigkeit der Reformierung des Islams zu einem Islam europäischer Prägung als erster bereits seit dem Jahr 2000 immer wieder artikuliert. Aber das wurde von den Politikern leider noch mehr bekämpft als von den radikalen Islamisten.

Hört nicht auf die Verharmloser

Ich habe auch vor allen anderen gewarnt, dass im Flüchtlingsstrom auch Terroristen nach Europa kommen. Ich habe eine Woche vor Paris gewarnt und unmittelbar vor den Anschlägen in Brüssel auch vor Racheakten nach der Festnahme des Terroristen Abdesalam. Auch vor dem Terroranschlag in Berlin hatte ich schon einen Monat vorher gewarnt.

Leider hört die Politik aufgrund einer falschen Vorstellung von Integration nach wie vor lieber auf die Verharmloser als auf Menschen wie mich, die die Situation korrekt analysieren.

Über den Autor / die Autorin

Amer Albayati

Dr. Amer Albayati verlegte 50 Bücher für die arabische Welt und wurde für 15 Dokumentarfilme und einen Spielfilm (der im Irak verboten wurde) mehrfach ausgezeichnet. Er ist Mitbegründer der United Nations Correspondents Association Vienna (UNCAV) und Vorsitzender der Initiative Liberaler Muslime Österreich (ILMÖ). Der in Bagdad geborene Autor lebt seit 1980 mit seiner Familie in Wien.
Lebenslauf

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